Datum
- 24. Feb 2024
- Bereits abgelaufen
Il Trittico
„Il Tabarro“ präsentiert ein düsteres Ehedrama im Milieu der Pariser Seineschiffer. Die Hauptfiguren, Michele und Giorgetta, trauern um ihr verstorbenes Kind, und Giorgettas Affäre mit dem Arbeiter Luigi endet in einer tragischen Entwicklung.
Puccini komponierte den ersten Teil zügig, aber die Suche nach den passenden „Tinten“, die sich in seine ursprüngliche Vorstellung einfügen würden, nahm fast epische Ausmaße an. Vom ersten Konzept bis zur Uraufführung in New York sollten ganze achtzehn Jahre vergehen.
„Suor Angelica“, die „sentimentale“ Geschichte mit einem Libretto von Giovacchino Forzano, erzählt von der Leidensgeschichte der namensgebenden Ordensschwester. Sie zieht ihre Lebenskraft aus der Erinnerung an ihren Sohn, der das Ergebnis ihres „Fehltritts“ ist und sie an diesen Ort geführt hat. Doch ihr wird diese Stütze genommen, was zu einer herzzerreißenden Entwicklung führt.
Im komischen dritten Teil, „Gianni Schicchi“, greift Forzano eine kurze Episode aus Dantes Inferno auf: Die Verwandten des reichen Florentiners Buoso Donati beauftragen Gianni Schicchi, dessen Platz einzunehmen und ein Testament zu diktieren, um an sein Erbe zu gelangen.
Jedes der drei Werke weist eine faszinierende musikalische Originalität auf. In „Il Tabarro“ besticht Puccini mit einem unerbittlich voranschreitenden Flussmotiv, durchsetzt von realistischen Klängen wie Schiffssirenen und Autohupen. „Suor Angelica“ hingegen präsentiert eine trügerische Ruhe in den Klosterszenen, die mit musikdramatischer Präzision auf einen dramatischen Höhepunkt zusteuert. Dieser findet seinen Ausdruck in „Senza Mamma“, einer der bekanntesten und bewegendsten Arien der Operngeschichte. „Gianni Schicchi“ schließlich besticht durch vielseitigen musikalischen Witz, der von verspielter Heiterkeit bis hin zum vergnüglichen Chaos reicht.