Datum
- 29. Feb 2024
- Bereits abgelaufen
Don Quixote
Miguel de Cervantes‘ berühmtes Epos über den Ritter von der traurigen Gestalt, der zusammen mit seinem Diener Sancho Pansa gegen gesellschaftliche Missstände kämpft, fand 1869 im Moskauer Bolschoi-Theater durch Marius Petipa seinen Weg auf die Ballettbühne. In der turbulenten Geschichte zieht der Ritter in die Welt und hält dabei schon mal eine Windmühle für einen gefährlichen Feind oder lässt sich in seinen Träumen in einen märchenhaften Zaubergarten im Königreich der Dryaden entführen.
Rudolf Nurejew griff 1966 die Liebesgeschichte von Kitri und Basil aus Cervantes‘ Werk auf und schuf mit „Don Quixote“ eine opulente Balletterzählung. Don Quixote unterstützt das Liebespaar Kitri und Basil gegen väterliche Widerstände und ermöglicht schließlich ihre Vereinigung. Nurejews Interpretation vereinte sowjetische Virtuosität mit einer dramaturgisch schlüssig erzählten Handlung, farbenprächtigen Bildern voller spanischem Kolorit und hochvirtuosen Tänzen.
Fast zwei Jahrzehnte, von der Uraufführung bis 1985, stand Nurejews Choreographie regelmäßig am Spielplan des Wiener Staatsballetts, oft mit Nurejew selbst in der Rolle des Basil. Im Jahr 2011 brachte Manuel Legris, der die Produktion in Paris selbst in verschiedenen Rollen getanzt hatte, „Don Quixote“ in einer sorgsam aufbereiteten Rekonstruktion zurück an den Ort seiner Entstehung. Im Jahr 2023 wird Nurejews Ballettkomödie, die höchste tanztechnische Anforderungen stellt und als Visitenkarte für jede Compagnie gilt, erneut mit dem Wiener Staatsballett zu erleben sein.